Doppelturmanlage des Lübecker Doms

In den zurückliegenden Jahrhunderten wurde 17 Mal am Dom gebaut. Wunsch aller Beteiligten ist es, dass das Mauerwerk nach der jetzt aktuellen Sanierung sehr lange halten wird. Und um diesen Wunsch in die Tat umsetzen zu können, suchen alle an der Sanierung Beteiligten nach der besten Zusammensetzung für das Mauerwerk. Fakt ist, dass fast alle Außenflächen des Doms saniert werden, denn die weichen Backsteine halten dem Wetter nicht stand.
Wichtig sei es daher, richtigen Mörtel zu finden. In den zurückliegenden Jahrhunderten wurden immer unterschiedliche Versuche unternommen. Die marktüblichen Mörtel sind zu hart. Auf dem Dom-Vorplatz wurden acht Testwände mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung gebaut, hier wird genau beobachtet, wie sich die Witterung auswirkt. Eine doppelte Herausforderung gilt es, zu bewältigen: Steine und Mörtel sollen nach der Sanierung gut aussehen und lange halten.
In den vergangenen Jahrhunderten wurde das Mauerwerk schon mehrfach erneuert, nicht immer mit den besten Ergebnissen: Ende des 19. Jahrhunderts wurden die beiden Türme verkleidet, nicht bedacht wurde, die neuen Steine mit der Mauer dahinter zu verbinden. Daraus folgerte, dass die Fassade nicht richtig am Kernmauerwerk hielt, es entstanden Risse in der Backsteinmauer. Keine Frage, dass jetzt bei der Sanierung moderne Techniken und über Jahrhunderte überlieferte Kenntnisse kombiniert werden.
Etwa 850 Jahre haben Wetter, Krieg und vorige Sanierungen ihre Spuren am Dom hinterlassen. Dazu kommen ein schwieriger Untergrund und schlechte Qualität des Baumaterials. Zu sehen sind die Folgen an abblätternden Steinen, kleinen und großen Risse, teilweise auch Löchern in den Backsteinwänden der Dom-Türme.
Fazit: Fast alle Außenflächen müssen saniert werden – bei laufendem Betrieb der Kirche. Bisher wurden Materialien getestet, verschiedene Vorgehensweisen und die richtigen Methoden für die Sanierung in Augenschein genommen. In diesem Jahr geht es richtig los: die Bauphase am Dom zu Lübeck.